Weinherstellung ist echte Männerarbeit
Hey Männer,
habt Ihr euch schon mal überlegt, wie der Spaß ins Glas kommt? Stellt euch dazu mal Folgendes vor: Ich stehe in einem sonnendurchfluteten Weinberg. Die Luft ist erfüllt von dem süßen Duft reifer Trauben und unterhalb des Weinbergs schlängelt sich träge der Neckar.
Ich bin natürlich nicht allein auf dem Weinberg von Jens Orhanovic, der Heimat eines Steillagen-Lembergers. Zusammen mit Jens‘ Söhnen Nick und Tim und seinem Team meistern wir die Lese gemeinsam. Und so nehme ich euch heute mit auf meine Reise – von der Weinlese bis zur Abfüllung in die Flasche. Schnallt euch an – es wird fruchtig!
Der große Moment: Weinlese
Es ist ein wunderbarer Herbstmorgen, die beste Zeit, um die Weinlese zu beginnen.
Die Sonne hat die Trauben über viele Monate zu kleinen, süßen Meisterwerken gedeihen lassen und jetzt heißt es: Weinlese!
Nach einer Einweisung von Jens, unserem Winzer, stehen wir nun an den endlosen Reihen von Reben und die Arbeit mit unseren scharfen Rebscheren beginnt. Die Trauben sind unser Gold und wir behandeln sie mit höchstem Respekt.
Wichtig: faulige Trauben und solche, die bereits von Insekten angestochen wurden, werden entfernt. Die prallen Trauben und auch die schon etwas Eingetrockneten kommen in den Korb – also „handverlesen“.
Nach einem Tag harter Arbeit haben sich die Bottiche gefüllt. Danach geht es ab zum Winzer.
Next Step Entrappen oder Abbeeren
Der „Entrapper“ hat oben einen Trichter, in den wir die komplette Ernte einfüllen, so dass die Beeren weitgehend vom Traubengerüst ablöst werden. So wird verhindert, dass zu viele Gerbstoffe aus den Stielen in den Wein gelangen und die Qualität des Weines verbessert wird. Übrig bleibt die Maische.
Oechslegrad messen
Die Spannung steigt. Denn der Winzer ermittelt nun aus der
Maische den Oechslegrad. Sprich der Winzer bestimmt nun den Zuckergehalt des Weines. Vereinfacht kann man sagen, dass viel Sonne einen hohen Oechslegrad bewirkt. Er ist entscheidend für die Qualität und den Geschmack des Weins, da er sowohl die Süße als auch den Alkoholgehalt beeinflusst.
Wichtig: in jeden Arbeitsgang ist absolute Sauberkeit unerlässlich! Sonst kann man am Ende alles in die Tonne treten.
Die Fermentation: Die geheime Zutat
Nun wird auf der Maische vergoren. Dazu hat jeder Winzer sein eigenes Geheimrezept, um die Gärung in Gang zu setzen. Das Gemisch mit den kleinen, fleißigen Helferlein, wie z. B. Hefe, wird der Maische zugesetzt. Hefe wandelt Zucker in Alkohol um. Und je qualitativ hochwertiger die Hefe, desto besser das Ergebnis. Aber es entsteht nicht nur Alkohol, sondern auch die Aromen, die eure Geschmacksknospen später beflügeln werden.
Es bildet sich nun der Tresterhut auf der Maische, der täglich untergedrückt – nicht gerührt und auch nicht geschüttelt – werden muss. Dazu dient ein großes Paddel – und glaubt mir – das ist absolute Schwerstarbeit. Das Fitnessstudio während der Gärzeit kann man sich locker sparen.
Man kann die Vorfreude nun fast anfassen! Wenn die Gärung abgeschlossen ist, halten wir den jungen Wein in den Händen. Jetzt fehlt nur noch die Reifung.
Die Presse: Wo die Magie beginnt
2 Wochen später wird abgepresst. Also wieder alles von Hand in die Presse füllen, damit der Saft – oder nun schon Wein – vom Trester getrennt wird. Aus ca. 750 kg Maische haben wir nun einen Ertrag von ca. 550 l feinsten, handverlesenen Lemberger. Dieser landet bei Jens in einem Stahltank, wo er nun ohne Sauerstoffzufuhr ruhen darf, sprich ausgebaut wird.
Der Traubensaft hat sich nun in ein Elixier verwandelt, das verspricht, eure Sinne zu berauschen.
Die Reifung: Geduld ist ein Grundpfeiler
Die Reifung findet in unserem Fall nun im Edelstahltank statt. Hier entfaltet der Wein all seine geschmacklichen Nuancen. In dieser Zeit lernt der Wein die Kunst des Erwachsenwerdens und entwickelt seine Aromen weiter. Geduld ist dabei eine wahre Tugend.
Das Warten hat einen Sinn: Wenn der Wein schließlich bereit ist, sorgt er für Genussmomente, die man niemals vergisst.
Der finale Schritt: Abfüllen in Flaschen
Schließlich ist der Tag der Abfüllung gekommen! Der Wein wird in Flaschen gefüllt, die darauf warten, die Freude zu verbreiten. Etiketten drauf – und voilà! – das Ergebnis all der harten Arbeit und Geduld steckt in jeder Flasche.
Jetzt ist der Wein bereit für euch – zum Genießen, zum Feiern, zum Lächeln und vielleicht auch für diese besonderen Momente im Leben.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die aufregende Welt der Weinherstellung geben. Vielleicht habt ihr sogar Lust bekommen, selbst einmal in die Fußstapfen eines Winzers zu treten.
Ein „Versucherle“
Wer Lust hat, diesen handverlesenen Steillagen-Lemberger aus dem Neckartal bei Ludwigsburg zu probieren, kann sich einfach bei mir melden. Ein starker, süddeutscher Rotwein zu wirklich fairen Konditionen. Wer will probieren?
Ruf einfach an: 0163 / 630 22 91
Prost, Männer! 🍷