Die Trauminsel Mauritius ist ein Klischee. Aber es steckt viel mehr Abenteuer dahinter, als sich vermuten lässt. Multikulti – tiefstes Afrika, buntes Indien und westliche Bierbäuche. Luxus gibt’s nur sehr konzentriert auf wenige 5-Sterne-Hotels verteilt. Sie haben mit dem realen Mauritius aber auch nichts gemeinsam. Mein Bild von der Trauminsel hat sich sehr geändert: von der Luxusinsel zur Lebensinsel. Die gelebte Harmonie und Freundlichkeit aller Menschenrassen gefällt mir mega gut.
Tamilen, Hindus, Kreolen & Co.
Ein Völker-Mischmasch, eine Religionsvielfalt, wie man sich es besser nicht vorstellen kann. Klar, ihre Geschichte ist auch einzigartig. Erst wollte die Insel keiner haben, dann haben sie sich darum geschlagen. Araber, Holländer, Portugiesen, Franzosen, Briten – alle haben kräftig mitgemischt.
So kommt es, dass die Mauritier französisch oder „maurisyen“ sprechen, aber Englisch die Amtssprache ist. Mit beiden Sprachen kommt man hier perfekt durch.
Hindutempel, Moscheen, Kirchen und Klöster – es gibt unendlich viel auf dieser doch eher kleinen Insel zu sehen.
So schaffst du es in 3 Wochen dir einen Überblick über die ganze Insel zu verschaffen. Aber eben nur einen Überblick…
Autofahren auf Mauritius
Wer im Süden von Mauritius aus dem Flieger steigt, den trifft spätestens beim Abholen des Mietwagens der erste Kulturschock: Linksverkehr.
Selbst heute, nach einigen Tagen Autofahren, geht immer noch der Scheibenwischer los, wenn ich blinken will 🙂
Mein Tipp: Lass dich ab Flughafen mit dem Taxi zur 1. Unterkunft fahren. Und organisiere dir über deinen Vermieter/ dein Hotel vor Ort einen Mietwagen, der dir gebracht wird. Spart jede Menge Stress am Flughafen.
Achtung: hier gibt es leckere Drinks in Hülle und Fülle. Aber Promille-Grenze liegt bei 0%. Und MANN braucht alle Sinne, um bei diesem Verkehr mitzumischen.
Der Südosten
Pointe d’Esny und Mahebourg: Die erste Woche haben meine Frau und ich in Pointe d’Esny, im Südosten nahe Mahebourg verbracht. Hier, sagt man, ist Mauritius am ursprünglichsten. Stimmt. Die erste Fahrt nach Mahebourg war das nächste Abenteuer. Enge Straßen, keine Gehwege, Radfahrer, Straßenhunde, chaotische Raser. Und eben Linksverkehr. MANN fragt sich, wie MANN auf die abgedrehte Idee kommen konnte, sich ein Auto zu leihen. Aber du gewöhnst dich langsam daran.
Anfangs begegnet MANN auch gleich seinen Vorurteilen. Die dunklen Hautschattierungen wirken zunächst bedrohlich – in einer gefühlt sehr ärmlichen Umgebung. So hatte ich mir eigentlich Afrika vorgestellt – und nicht eine Luxusinsel. Es kostete uns tatsächlich einiges an Überwindung den Markt in Mahebourg zu betreten. Doof, wie mir heute klar ist. Die Einheimischen sind überaus freundlich und hilfsbereit. Aber MANN ist ja lernfähig.
Sehr abenteuerlich gestaltet sich auch das Finden von Zielen mit dem Auto. Selbst mit Google Maps und Landkarte. Unsere erste Tour führte uns in den Süden. Den ersten Hindutempel musste wir gleich auslassen, weil wir uns in der Fahrtzeit verkalkuliert haben. Denn wir wollten die Fütterung der Riesenschildkröten im Vanille Naturpark nicht verpassen. Die Ausschilderung dorthin war so lückenhaft, dass wir ständig um das Ziel kreisten, bis wir den Park endlich getroffen haben.
Vanille Naturpark: Aber der Vanille-Park war so geil, dass der Stress sofort vergessen war. Tier-und Pflanzenfreunde kommen hier bei einem Eintrittspreis von 1000 Rupien (25 €, zu zweit) voll auf ihre Kosten. Spannend ist hier auch das Restaurant „le crocodile affame“ ( das hungrige Kroko). Vom Kroko-Burger, über Kroko-Steak zur Kroko-Vorspeisenplatte – echt strange. Aber sehr gut! MANN muss dazu wissen, dass dies die größte Aufzuchtstation der Insel ist. Es werden also keine Krokos dafür ausgerottet. Im Gegenteil. Der Park schützt und mehrt gefährdete Tiere in ansprechenden Gehegen.
Die Fütterung der Riesenschildkröten war ein besonders schönes Erlebnis.
Rochester Falls: Unsere abenteuerlich Fahrt wurde noch spannender, als wir die Rochester Falls suchten. Immerhin waren hier die letzten 2 km durch Zuckerrohrplantagen über übelst holprige Pfade gut ausgeschildert. Unser armes Auto.
Der Wasserfall war ansehnlich, aber nicht spektakulär. Ein paar Jungs vollführten einige Kunstsprünge den Fall hinunter, um zu beeindrucken. Ok. Auf dem Rückweg war dann das Handy platt nach 1000 Fotografien und Routenführung. Meine Empfehlung: bring eine detailliertere Landkarte von zu Hause mit.
Strand Gris Gris: südlichster Punkt der Insel. Absolut sehenswert ist dieser paradiesische Sandstrand. Er hat allerdings kein schützende Riff davor und ist somit als gefährlich eingestuft. Aber egal. Den muss MANN gesehen haben.
Ile aux cerfs: Die Catamaran-Tour zur Ile aux cerfs ist ein absolutes Highlight. Easy übers Internet gebucht, wurden wir pünktlich um 8.15 h an unserer Hütte abgeholt. Der Fahrer, der die 5.700 Rupien für uns zwei kassierte, raste mit uns 50 Minuten an der Ostküste entlang bis zur Schiffsanlegestelle. Dort auf den Catamaran und gemächlich Richtung Ile auf cerfs (Hirschinsel) geschippert.
Die kleine Insel hat den weissesten Strand und das unglaublichste türkise Wasser. Allerbester Badespaß. Die Schiffscrew hat uns solange ein Mittagessen gegrillt, danach gings weiter zum Schnorcheln mit jeder Menge bunter Fischchen, dann noch umsteigen auf ein Motorboot, um Wasserfälle zu sehen. Und alles wieder retour. Gottseidank wurden wir wieder zurück gefahren. Die freien Drinks den ganzen Tag über hatten es in sich. Um 17.00h kamen wir glücklich und platt zu Hause wieder an.
Korallen direkt am Strand: unser Airbnb bei Ingrid und Denis (Jardin de Corail) war genial gelegen. Nicht nur, dass im Appartement an jedes noch so kleine Detail gedacht war, die Anlage samt Pool täglich gewienert wurde, der private Strand paradiesisch und beinahe einsam war.
Nein, auch die Korallen mit vielen bunten Fischen beginnen 5 m ab Strand, im badwarmen, türkisblauen Wasser des indischen Ozeans. Hammer!
Part 2 der Reise folgt bald. Hier gibt es mehr über die Hauptstadt, tolle Strände im Norden, die Touri-Ecke Grand Baie, den Rum und Big game fishing zu lesen… bis bald!